Prana
Prana bedeutet übersetzt "Lebensenergie". Diese spielt in vielen östlichen Traditionen, so auch im Yoga, eine zentrale Rolle.
Prana ist nichts, was man greifen kann. Obwohl es den Körper maßgeblich beeinflusst und quasi durch ihn fließt ist es keine physische sondern eine sogenannte feinstoffliche Energie. Du kannst dir diese Energie wie den Wind vorstellen: zwar nicht greifbar oder sichtbar, aber dennoch sehr kraftvoll.
Prana wird durch unsere Nadis (auch Meridiane genannt) transportiert. Das sind feinstoffliche Kanäle, die sich wie ein Netz durch unseren gesamten Körper ziehen.
Menschen mit hoher Prana Energie sind im Flow und haben eine gesunde, kraftvolle Ausstrahlung. Wenn Prana hingegen zu niedrig oder blockiert ist, können körperliche oder emotionale Störungen auftreten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten dein Prana zu erhöhen. Dies sind nur einige Beispiele:
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- Bewegung
Wenn dein Energielevel sehr niedrig ist, wirst du dich kaum Überwinden können einen Berg zu besteigen. Mach stattdessen doch einen Spaziergang an der frischen Luft oder sanfte Yogaübungen. Die Lust auf mehr Bewegung stellt sich meist ganz von alleine ein, wenn du den Leistungsdruck weglässt!
Eine ausgezeichnete Ganzkörperübung ist der Sonnengruß - Surya Namaskar.
- Ernährung
Yogische Ernährung wird "sattvig" genannt und beinhaltet alle Nahrungsmittel, die dir Energie spenden: Obst, Gemüse, Kartoffeln, Nüsse, Hülsenfrüchte usw. Koche dir etwas frisches und gesundes. Genau das brauchst du, wenn du mehr Energie haben willst! Achte auch darauf, ausreichend zu trinken und dein Essen langsam zu genießen.
- Meditation
Hier ist nicht nur die oben beschriebene Meditation gemeint, sondern dein gesamter Lebensstil. Wie achtsam gehst du durch den Tag? Wie achtsam läufst, sprichst und isst du..? Welche Nachrichten oder Fernsehserien konsumierst du und welches Gefühl lösen sie in dir aus? Überlege dir sehr gut, welche Informationen du aufnehmen willst und mit welchen Menschen du den Großteil deiner Zeit verbringst. Wenn du dir Zeit nimmst, um in dich hineinzuhorchen, weißt du ganz genau, was dir gut tut und was nicht. Habe den Mut, Dinge die dir nicht gut tun, immer mehr aus deinem Alltag zu streichen und beschäftige dich mit dem, was deine Seele nährt.
- Pranayama
Übersetzt bedeutet Pranayama die Lebensenergie auszudehen bzw. Kontrolle darüber zu erlangen und in der Praxis sind es die Yoga Atemübungen.
Wenn wir unseren Atem bewusst lenken können, können wir auch aktiven Einfluss auf unsere Emotionen nehmen. Bestimmt kennst du das Gefühl, wenn du verärgert oder ängstlich bist und das deine Atmung negativ beeinflusst (hektisch, flach..) . Ebenso verhält es sich, wenn wir in stressigen Situationen einen tiefen Atemzug nehmen und spüren, wie der Stress dann etwas nachlässt. Unsere Emotionen sind also sehr eng mit unserer Atmung verbunden.
Achte darauf, anfangs mit einfachen Atemübungen zu beginnen. Fortgeschrittenere Übungen sollten nur mit einem/r erfahrenen Yogalehrer/in ausgeführt werden.
Gerne stelle ich dir hier die Yoga-Vollatmung vor:
Vorweg: Die Übung soll sich jederzeit leicht und angenehm anfühlen. Solltest du ein Gefühl von Enge, Spannung oder ein anderes unangenehmes Gefühl empfinden, brich die Übung bitte ab und versuche es ein anderes mal - eventuell sogar unter Anleitung!
Setze dich bequem hin und lege eine Hand auf deinen Unterbauch und die andere auf deinen Brustkorb.
- Nimm zuerst ein paar tiefe Atemzüge und nimm wahr, ob du eher in den Bauch oder in die Brust atmest. Hebt sich beim Einatmen eher dein Bauch, deine Brust oder beides?
- Atme nun bewusst nur in deinen Bauch und spüre, wie sich deine Bauchdecke beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt. Wenn es dir schwer fällt den Atem in deinen Bauch fließen zu lassen, lege dich flach auf den Rücken und prüfe, ob es dir so leichter fällt.
- Im nächsten Schritt lässt du deinen Atem in die Brust fließen - jetzt soll sich nur dein Brustkorb heben und wieder senken
- Wenn du dich allmählich mit deiner Atmung vertraut gemacht hast atme ein, fülle deinen Bauch mit Luft und wandere allmählich mit deiner Aufmerksamkeit in Richtung Brustkorb und atme bis zum Schlüsselbein hinauf. Du verbindest also den ersten mit dem zweiten Schritt in einem Atemzug. Vielleicht ist das anfangs gar nicht so leicht - aber lass dich nicht aus der Ruhe bringen und übe einfach weiter - es wird leichter mit der Zeit :-) Bei der Ausatmung lässt du zuerst die Luft aus deinem Bauch strömen und erst dann leerst du deinen Brustkorb vollständig. Du lässt also zuerst deinen Bauch und erst dann deine Brust sinken.
Deine Atmung soll während der ganzen Übung langsam und vollständig sein.
Dies ist eine wunderbare Übung, um mit dir und deiner Atmung in Kontakt zu treten, deine Atemmuskulatur zu trainieren und den Fluss deiner Lebensenergie positiv zu beeinflussen.